Wulf Kirsten

Wulf Kirsten, geboren am 21. 6. 1934 in Klipphausen, besuchte die Volksschule in Sachsdorf, dann die Oberschule in Meißen. Nach einer kaufmännischen Lehre war er Bauarbeiter, später Buchhalter und Sachbearbeiter in einer Konsumgenossenschaft. 1957 wurde Kirsten zur Arbeiter- und Bauernfakultät nach Leipzig delegiert und konnte dort von 1960 bis 1964 ein Pädagogikstudium für Deutsch und Russisch absolvieren. 1962 wurde er freier Mitarbeiter am Wörterbuch für sächsische Mundarten (Akademie der Wissenschaften Leipzig), war danach zeitweise Lehrer, Referent für Bauwesen in einer Konsumgenossenschaft und wurde 1965 Lektor im Aufbau-Verlag, in dessen Weimarer Dependance er ab November 1966 arbeitete. 1971 wurde Kirsten Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR. Verschiedene Reisen führten ihn nach Rumänien, in die Sowjetunion, in die Tschechoslowakei und nach Westeuropa. Seit 1988 freischaffender Schriftsteller. Nach dem Zusammenbruch des SED-Regimes in der DDR engagierte sich Kirsten in der Bürgerbewegung Neues Forum. In verantwortlicher Funktion löste er die Weimarer Zentrale der Stasi mit auf. Danach gehörte er einem Ausschuss zur Untersuchung von Korruption und Amtsmissbrauch an und kam für das Neue Forum bei den ersten freien Kommunalwahlen in der DDR, im März 1990, als Abgeordneter in das Weimarer Stadtparlament. Hier war er bis Oktober 1990 Fraktionsvorsitzender. Wenig später gab Kirsten, mit einer ...